Ungarns Wirtschaft steht auf hellenischen Säulen

Ungarns Wirtschaft steht auf hellenischen Säulen

Ungarn erhielt 2010 bereits einen EU-Kredit über 6,5 Milliarden EUR. Im Vergleich zu Deutschlands Bevölkerung entspräche das bei uns schon dem Achtfachen, also über 50 Milliarden. Dass Deutschland diese Summe nicht zurück zahlen kann und will, liegt auf der Hand. Schließlich will unsere Regierung nur jährlich 10 Mrd. einsparen und ändert damit an der Neuverschuldung von brutto 100 Mrd. für 2010 fast gar nichts. Anstatt die wirklichen Schulden zurückzudrehen, laviert die Regierung nur herum. Ein bisschen höhere Zigarettensteuer, evtl. hier und da am kleinen MWSt.-Satz gedreht, aber ja nicht am großen Rad drehen. Man müsste ja dann seinen wackelnden Sessel festhalten und Ängste um den Erhalt seiner Machtposition ausstehen.
Genauso geht es jetzt den Ungarn. Während Deutschland im Oktober 2010 immerhin “schon” die Schuldzinsen des 1. Weltkrieges getilgt haben wird, haben die Ungarn bis heute noch nicht begriffen, dass Sie auch heute noch für die Restschulden aus der Zeit des Gulaschkommunismus gerade stehen müssen. Stattdessen wird auf jede neue amtierende Regierung geschimpft. Immer ist nur die Regierung Schuld an allem!


Foto:István Bácsatyai/Blick über die Kettenbrücke zum Parlament und zur Margarethenbrücke
Zum Vergrößern anklicken!

Anfang Juni 2010 meinte Stabschef Mihály Varga, den Regierungschef Orbán eingesetzt hatte, um die “Leichen im Keller” der Vorgängerregierungen von Bajnai und Gyurcsány zu überprüfen, dass sich die EU und der IWF auf Ungarns finanzielle Situation neu einstellen sollten. Die Kommission zur Findung der Fakten für zurückgehaltene und belastbare Wirtschaftsdaten, sammelt eifrig Anklagepunkte. Die jetzige Regierung schätzt, dass das Defizit am Ende des Jahres 2010 aufgrund der “hellenistischen” Buchführung bei 7 bis 7,5 % liegen wird. Das wird kein Meilenstein für die Einführung des EUR im Lande der Magyaren und anderer Volksgruppen.
Varga meinte, das angeschlagene Ungarn müsse in diesem Sommer noch mit weiteren Kriesenwellen rechnen, weil es sich nach wie vor noch immer in einem “ökonomischen Notstand” befinde. Allein diese Aussage registrierten die Börsen mit einem für Sie typischen Ausschlag nach unten. Der Forint machte ebenfalls einen Satz nach unten und landete bei 283,- HUF pro EUR. Na wenigstens ein “Aha-Erlebnis” für die Touristen des Sommers 2010! Schlechter für mich, der ich eine kleine Pension aus
Ungarn beziehe. Ich kann mich zwar nicht erinnern, dass ich 1978 bis 1981 in Ungarn über meine Verhältnisse gelebt habe. Obwohl meine Frau und ich mit vier Jobs unser Einkommen verdienten und mietfrei im Hause der Schwiegerelten wohnten, reichte unser Verdienst nicht für einen Urlaub am Plattensee. Das nannte man “Gulaschkommunismus”.


6. Juni 2010, 11:03 Uhr

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Bisher 4 Kommentare zum Artikel

  1. Kommentar von Der reisende Robert

    Ungarn hat nicht nur eine Sorte von Menschen, Ungarn ist nicht nur Budapest, Ungarn ist nicht nur Gulasch und Paprika. Ein toller Bericht bezeugt das: http://www.nahfernreisen.de/2010/05/31/mit-dem-zug-nach-ungarn/
    Viel Spass!

  2. Kommentar von Dieter

    Bis jetzt kannte ich noch nicht so viel über Ungarn, aber dank der Seite werde ich etwas schlauer.

  3. Kommentar von Petri

    oder kurz gesagt, Ungarn ist ein anderes lebensgefühl ;)

    Es kann nicht Aufgabe dieses BLOGs mit seinen Kommentaren sein, als Plattform für Ihre persönliche Werbung zu dienen. Ich habe deshalb den URL Ihrer Website in Ihrem Kommentar gelöscht.
    Der Admin

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